Musikalische und sprachlich-kulturelle Bildung in Uganda
Zukunft stiften
Dr. JOSEPH WASSWA war bis zum Abschluss seiner Promotion im Dezember Stipendiat der Hanns-Seidel-Stiftung. Er ist Kulturförderpreisträger der Stadt Regensburg, Preisträger des bundesweit ausgeschriebenen Preises der Uni Regensburg für Menschen mit Migrationshintergrund, Musikethnologe, Kirchenmusiker, Komponist, Lehrer an der Sing- und Musikschule der Stadt Regensburg und Initiator des in Regensburg und Umgebung bekannten interkulturellen Himbisa-Mukama Projektes. Er wurde als eines von zehn Kindern am 30. Oktober 1985 in Nyendo-Masaka, Uganda geboren. Durch sein überdurchschnittliches und unermüdliches ehrenamtliches Engagement von der Konzeptionierung bis hin zur Umsetzung interkultureller Projekte und Konzerte gelingt ihm der Brückenschlag von vermeintlich Fremdem hin zur Völkerverständigung. Damit eröffnet er der Inklusion verschiedener Kulturen einen neuen Raum. Er studierte „Music and Ethnomusicology“ an der Universität Makerere in Kampala/Uganda und schloss nach Erhalt eines Stipendiums der Diözese Regensburg 2013 das Kirchenmusikstudium an der Hochschule für Kirchenmusik und Musikpädagogik, Regensburg erfolgreich ab. Nach dem Masterstudium der Vergleichenden Kulturwissenschaften forscht er seither im Rahmen seiner Promotion zum Thema „Sounding Homeland – Musikalische Integration“ an der Universität Regensburg.
Neben dem Studium hält Joseph Wasswa die künstlerische und organisatorische Leitung als 2. Vorsitzender und Musikdirektor des Fördervereins für Musik und Kultur Uganda e.V. sowie als Workshop-Leiter inne. Dabei bringt er Menschen jeden Alters und unterschiedlichster Herkunft in gestalterische Zusammenarbeit und Kontakt. Da die normale ugandische Schulbildung allein nicht ausreicht, um eine sichere Zukunft für Kinder und Jugendliche im ganzen Land sicher zu stellen, engagiert sich Joseph Wasswa sowohl in meist selbst initiierten Projekten in Deutschland und Uganda, als auch länderübergreifend künstlerisch und politisch. An der von ihm initiierten „International School of Music, Languages and Polytechnic Studies“ (IMLS) in der Nähe des Viktoriasees werden vor allem Musik- Sprach- und Computerkurse, die den Einstieg in den Berufsleben erleichtern sollen, angeboten. Genauso wie sein Vater, der sich als Bürgermeister politisch engagierte, möchte Joseph Wasswa Kindern aus seiner Heimat bessere Zukunftschancen durch Bildung ermöglichen.
Die IMLS in Zahlen (Stand September 2022)






Impressionen vom Musikunterricht an der IMLS im Juni 2022
Diese Bilderreihe vermittelt einen Eindruck davon, wie der Musikunterricht an der IMLS abläuft, aber auch, welche Freude die Kinder/Jugendlichen am Musizieren haben. Bei dem regelmäßigen Monatskonzert zeigen sie, was sie gelernt haben. Den Musikunterricht erteilen u.a. die Freiwilligen, die für einige Monate nach Masaka an die IMLS gekommen sind.









Das Konzept der IMLS ab 2021
Bisheriges Konzept
Die grundlegende Idee der IMLS ist es, Studierende im Bereich der Musiktheorie, Gesang, Instrumentenspiel und Tanz auszubilden, daneben aber auch Sprachunterricht zu erteilen. In einem eigenen Ton-Studio soll die Möglichkeit angeboten werden, Produktionen auf Tonträgern zu veröffentlichen. Die IMLS hat in Masaka ein Alleinstellungsmerkmal, denn es gibt nur in Kampala noch mehrere Musikschulen.
An der IMLS können derzeit folgende Instrumente erlernt werden: Violine, Cello, Klavier, Gitarre, Klarinette, Trompete, Posaune, Saxophon, Querflöte, Blockflöte, Waldhorn, Schlagzeug und Gesang. Daneben fühlt sich die IMLS verpflichtet die traditionelle ugandische Musik zu fördern: Trommeln und traditionelle Tänze.
Dieser Unterricht ist kostenpflichtig, wobei Privatschüler Einzelunterricht (2-mal je 1 Stunde pro Woche) erhalten. Für begabte Kinder, die sich einen Instrumentalunterricht nicht leisten können, wird dieser zu reduzierten Preisen oder kostenlos angeboten. Wer über entsprechende Fähigkeiten verfügt, kann kostenfrei in der IMLS-Band für Popularmusik, Blaskapelle, Djembé-Trommelgruppe oder im Symphonieorchester mitspielen.
Darüber hinaus wird Sprachunterricht in Englisch, Deutsch, Swahili und in der regionalen Sprache Luganda auch für internationale Studenten angeboten.

Komm doch einmal zu uns
Lehrer bilden zukünftige Lehrer der IMLS aus!
Wir suchen Freiwillige, die die schon existierenden oder neue Instrumente an der IMLS in Masaka/ Uganda unterrichten wollen. Unter anderem sind weitere Lehrer für Gesang, Saxophon, Chorleitung, Klavier, Musiktheorie, Computer, Studio Production mit Aufnahmetechniken und Sprachen wie Deutsch und Englisch erwünscht. Danke für Ihr Interesse!
Ausbildungskonzept deutlich erweitert
Schnell wurde aber erkannt, dass ein großer Bedarf an einer regulären Ausbildung in verschiedenen Berufen bestand. So wurde das ursprüngliche Konzept fortentwickelt:
Dies besteht aus 3 Levels
Level 1
Die IMLS bietet derzeit verschiedene Qualifizierungen an auf der Basis von Berufsstandards und Ausbildungsprogrammen, die vom ugandischen DIT entwickelt und überwacht werden. Das DIT (Directorate of Industrial Training) ist eine ugandische Institution für die Qualitätssicherung in der kaufmännischen, technischen und beruflichen Bildung für alle Jugendliche und Erwachsene mit einem Primary School-Abschluß (7 Schuljahre).
Folgende Berufe nach DIT-Standard werden an der IMLS aktuell angeboten: Schneider, Friseur, Koch, KFZ-Mechaniker, Elektriker, Schweißen, Metallbearbeitung und Musik für Anfänger. An diesen Kursen kann zudem jeder, unabhängig von seiner Vorbildung teilnehmen. Die Kurse dauern 2 Jahre (manchmal 3) mit anschließendem Praktikum bei einem der IMLS-Kooperationsunternehmen. Nach Beendigung dieser Ausbildung ist das Niveau eines Realschulabschlusses erreicht und es könnte dann ein Studiengang nach Level 2 begonnen werden.
Level 2
Weiterhin werden Studiengänge in folgenden Bereichen angeboten, die 2 Jahr dauern. Voraussetzung dafür ist das Vorabitur (Realschulabschluss). Wer einen dieser Studiengänge erfolgreich abgeschlossen hat, erhält ein staatliches Zertifikat.
- Berufsbezogene Studiengänge: Musik – Kunst und Design – Mode und Design – Zimmerei, Tischlerei – Kosmetik und Haarpflege – Hotel- und Großküche – Fotografie und Video
- Verwaltungsstudiengänge: Rechnungswesen – allgemeine Verwaltung – Sekretariatswesen – Zoll, Rechnungsstellung, Spedition – Informationstechnologie – Journalismus und Massenkommunikation – Marketing -Beschaffungs- und Materialmanagement
- Technische Studiengänge: Architektur – KFZ-Mechanik – Bauwesen und Konstruktion – Elektroinstallation und Wartung – Sanitärtechnik/Klempner – Telekommunikations-Ingenieurwesen – Frühkindliche Entwicklung
Level 3
In weiteren 2 Jahren können die Studiengänge des Level 2 bis zu einem Diplom vertieft werden. Dieses nationale Diplom entspricht in etwa dem deutschen Fachwirt bzw. Betriebswirt.
In den Levels 1 und 2 arbeitet die IMLS eng mit örtlichen Firmen zusammen.
IMLS fordert von allen seinen Studenten einen 3-monatigen Computerkurs der kostenfrei erteilt wird. Außerdem ist für alle Studenten im ersten Studienjahr die Belegung des Faches Chor-und Musik-Theorie verpflichtend. Studierende anderer Fachrichtungen, die zudem besondere musikalische Begabungen mitbringen und diese aktiv beleben, erhalten eine Ermäßigung oder ein Vollstipendium. Dieses Konzept eines sogenannten „IMLS Bursary“ wurde von dem IMLS-Initiator Joseph Wasswa festgelegt, um der Musik eine besondere Bedeutung beizumessen.
Seit 1.11.2021 ist die IMLS offiziell nach der Prüfung durch das Uganda Business and Technical Examinations Board –UBTEB staatlich anerkannt. Dieses vollzieht die Richtlinien des Bildungsministeriums und des Nationalen Rates für Hochschulbildung.
Kosmetik und Haarpflege
Mode und Design
Hotel- und Großküche
Computerkurse und EDV-Technik
Journalismus und Massenkommunikation
Corona und das Schulsystem in Uganda
Konsequenzen der Schulschließungen
Betroffen von den Schulschließungen sind etwa 15 Mio. Schüler.
Nach Angaben der National Planning Authority (NPA) werden voraussichtlich bis zu 30 Prozent der Schüler im Januar aufgrund von Teenagerschwangerschaften, Frühverheiratung und Kinderarbeit nicht auf ihre Schulbänke zurückkehren. In Not geratene Eltern entscheiden sich eher dazu, ihren Söhnen eine Bildung zu finanzieren, als ihren Töchtern, die schnell (zwangs-) verheiratet werden. Allerdings arbeiten viele Buben im Bergbau, Straßenverkauf und Zuckerrohranbau. Da sie jetzt Geld verdienen, wollen sie weiter arbeiten und nicht mehr in die Schule gehen.
Lehrer in öffentlichen Schulen, die wegen Corona geschlossen wurden, erhalten weiter ihr Gehalt. Lehrer in Privatschulen dagegen wurde oft das Gehalt nicht ausbezahlt, da diese Schulen ja auch kein Schulgeld eingenommen hatten. Schlimmer noch: Die NPA schätze schon im August 2021, dass 3.507 Grundschulen und 832 Sekundarschulen aufgrund finanzieller Not geschlossen werden würden.
Deshalb suchen sich diese Lehrer ohne Gehalt jetzt neue Beschäftigungen und werden vermutlich nicht mehr in den Schuldienst zurückkehren. Eine Ausnahme bildet die IMLS: Die Lehrer kamen während der Schließung täglich an die Schule und bekamen dort Verpflegung, über die sie sehr glücklich waren. Der Förderverein für Musik und Kultur Uganda e.V. unterstützte sie während des Lockdowns auch etwas finanziell.
Die Regierung hat ein Programm über 50 Mio. $ aufgelegt, um die Wiedereröffnung der Schulen unter Einhaltung von Corona-Schutzmaßnahmen zu organisieren und Schüler und Lehrer wieder in die Schulen zu bringen. Allerdings ist fraglich, ob dieses Geld aufgebracht werden kann.
Dr. Munir Safieldin, der Vertreter von UNICEF in Uganda berichtet.
Zwischen März 2020 und Juni dieses Jahres meldete das Land einen 22,5-prozentigen Anstieg der Schwangerschaften bei Mädchen im Alter von 10 bis 24 Jahren, die eine erste Schwangerschaftsbetreuung suchten. Die Zahl ist auf 98.810 angestiegen. Darüber hinaus hatten etwa 2 von 10 Kindern weniger als eine Mahlzeit am Tag, da sie keinen Zugang mehr zu den Mahlzeiten im Rahmen der Schulspeisungsprogramme hatten. Hinter jeder Schule steht ein sicheres Kind, ein lernendes Kind. Es gibt Belege dafür, dass die Rechen- und Lesefähigkeit der Kinder sinkt und viele das Risiko eingehen, nie wieder eine Schule zu besuchen. Es gibt andere Risiken wie Kinderarbeit, negative psychische Gesundheit und sexuelle Ausbeutung, da viele Mädchen im Teenageralter schwanger werden und Opfer früher Ehen werden. Uganda hat eine hohe Rate an Teenagerschwangerschaften und frühen Eheschließungen. Laut der Uganda National Household Survey (2016) sind 34 Prozent der Frauen in Uganda vor dem 18. Lebensjahr und 7,3 Prozent vor dem 15. Lebensjahr verheiratet. Die Rate der Teenagerschwangerschaften bei heranwachsenden Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren beträgt 25 Prozent.
UNICEF dankt der Regierung Ugandas dafür, dass sie die Lehrkräfte priorisiert geimpft hat. Das Ministerium für Bildung und Sport (MoES) hat 2,9 Mio Kindern Lernmaterialien zur Verfügung gestellt. Durch Radiounterricht und digitales Lernen wurden auch mehr Kinder beim Lernen unterstützt.

Allerdings schätzt die National Planning Authority (NPA) dass mehr als die Hälfte der Schüler mit der Schließung ihrer Schulen aufhörten zu lernen, weil sie keinen Zugang zum digitalen Lernen haben und nicht von den Eltern angeleitet werden.
Quellen: Aljazeera vom 7.12.2021 und UNICEF Büro Kampala
Am 10.1.2022 wurden die Schulen in Uganda wieder eröffnet. Die Privatschulen befürchten, dass ein Teil der bisherigen Schüler nicht mehr an die Schule kommen, da diese eine Arbeit aufgenommen haben bzw. die Eltern wegen der Corona-Pandemie ihre Lebensgrundlage verloren haben und die Schulgebühren nicht mehr finanzieren können.
Die Situation an der IMLS
Da die IMLS als Bildungseinrichtung außerhalb des Bereiches der Primary- und Scondary-Schulen eingestuft ist, konnte sie am 1.11. 2021 ihren Betrieb wieder aufnehmen. Voraussetzung dafür war allerdings, dass alle Lehrer geimpft sind, was auch durchgeführt wurde. Auch alle Studierenden über 18 Jahre müssen geimpft sein. Darüber waren Lehrer und Studierende überglücklich.
Die Studierenden übernachten getrennt nach Geschlecht in Internaten: ca. 80 Mädchen und ca. 40 Jungen. Sie bleiben dort während des ganzen Trimesters und fahren höchstens an großen Festtagen (Weihnachten/Ostern) für 2-3 Tage zu ihren Familien. Studierende aus Tansania oder Somalie bleiben die ganze Zeit im Internat.
Impressionen
This is Uganda - Film von Elisa Beck

Der Film wurde im Sommer 2019 an der IMLS in Uganda von der ehemaligen Freiwilligen Elisa Beck gedreht, vertont und geschnitten. Er entstand im Rahmen ihrer Bachelorarbeit bei Professor Michael Wende am Institut für Musikjournalismus der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Dieser Film gibt einen Rundum-Einblick in das Schulleben an der ugandischen Musikschule und die ugandische Kultur in Masaka. Er berichtet auch über die Kooperation mit der Sing- und Musikschule in Regensburg und den Neubau der IMLS.

Ferien-Abschluß-Konzert der IMLS
Am 7.August 2019 fand das Abschlusskonzert des Ferienprogramms der IMLS statt. Die Kinder waren mit großem Eifer und viel Freude dabei. Ganz stolz zeigten sie ihren Eltern und Verwandten, was sie alles gelernt haben. Dabei kam schon eines der gespendeten Klaviere, das mit dem Container von Regensburg nach Masaka gebracht worden war, zum Einsatz (rechts hinten). Erstmals bereicherten auch 4 Celli das Orchester (ganz links in der ersten Reihe). Den Chor studierte unser Freiwilliger Olivier ein, der zusammen mit einem weitern auch Cello-Unterricht erteilt.
Kinderchor
Kinderchor mit Instrumentalbegleitung
INTERNATIONAL SCHOOL OF MUSIC, LANGUAGES AND POLYTECHNIC STUDIES
Mehr über die IMLS unter https://imls-uganda.org/
„Musik allein ist die Weltsprache und braucht nicht übersetzt zu werden“ sagte einst der deutsche Schriftsteller Berthold Auerbach (1812-1882).
Musik braucht keine Worte, sie kann Menschen auf der ganzen Welt bewegen und vereinen. Musik kann Gemeinschaft und Harmonie erzeugen und Musiker/innen die Chance bieten, sich auch in schwierigen Situation eine „Mahlzeit“ zu erspielen. Aus diesem Grund rief Joseph Wasswa bereits im Jahr 2011 das ehrgeizige Projekt IMLS „International School of Music, Languages and Studio Production“ ins Leben.
Bei dieser Einrichtung handelt es sich um eine Kombination aus Musikschule, Sprachen- und Volkshochschule mit integrierten Tonstudios. Sie hat inzwischen ihre Arbeit aufgenommen. Aktuell wird in Masaka/Uganda in der Nähe des Viktoriasees ein Gebäude errichtet. Sie bietet bedürftigen Kindern die Möglichkeit, durch Musik Halt, Struktur und Gemeinschaft zu erfahren. Außerdem ist die IMLS ein Begegnungsort für Menschen, die gerne musizieren, jedoch nicht die entsprechenden finanziellen Mittel dazu haben. Durch unterschiedliche Workshops, Kurse und Unterricht von einheimischen sowie internationale Musiker/innen und Fachleuten wird ermöglicht, dass Kinder wie Erwachsene sich intensiv mit Musik und Sprachen auseinandersetzen können.
Neben der Pflege des afrikanischen Kulturguts im Unterrichtsfach Ethnomusicology wird u.a. auch üblicher Instrumentalunterricht wie Klavierspiel oder Gesang und Fächer wie Komposition, Dirigieren oder Chorleitung angeboten. Das Workshopangebot stellt verschiedene Chor- und Tanz-, aber auch Sprach- oder Computerkurse für einzelne Interessenten, sowie größere Gruppen (z.B. Chöre, Schulklassen, Orchester etc.) bereit. Des Weiteren dient ein Tonstudio dazu, Musiker/innen und Komponist/innen die Möglichkeit zu geben, ihre Werke aufzunehmen, zu publizieren und dadurch bekannter zu werden. Jeder Einzelne ist dazu willkommen, das Verbindende der Musik zu erleben und so in Kontakt mit neuen Menschen auch unterschiedlicher Herkunft zu kommen. Dies kann dazu beitragen, dass Auseinandersetzungen zwischen Leuten unterschiedlicher Stammesherkunft, die aufgrund der ugandischen Geschichte entstanden, verringert oder vermieden werden.
Seit dem Jahre 2020 wurde der Name geändert in „International School of Music and Polytechnic Studies“ und das Angebot um viele Bereiche der beruflichen Bildung erweitert. Damit werden die Chancen der Jugendlichen auf dem heimischen Arbeitsmarkt deutlich verbessert.
Doch die Geschichte Afrikas bleibt nicht stehen und häufig handelt es sich in manchen Gegenden nicht mehr nur um den „armen“ Kontinent, der so häufig in den Medien mit alten Klischees präsentiert wird, sondern um einen sich immer rascher entwickelnden Teil dieser Erde. So sank beispielsweise in Uganda in den letzten Jahren die Armutsrate auf unter 30% Vgl. http://www.auswaertiges-amt.de und das allgemeine Interesse an Musik stieg an, da für viele Menschen Musik ein Teil ihres Lebens darstellt und sie auch bereit sind, Geld für Konzerte oder CD´s beliebter Musiker/innen auszugeben. Hieraus lässt sich erklären, warum ugandische Künsler/innen, die heute z.B. Pop-, Gospel-, oder afrikanisch-ethnische Musik produzieren, bereits zu den wohlhabenderen Menschen des Landes zählen, und dass deshalb Tonstudios bei ihnen sehr gefragt sind. Da es in Uganda viele musikalisch talentierte Kinder gibt, es jedoch meistens an finanziellen Mitteln oder Förderern, welchediese Talente zu einem professionellen Niveau entwickeln können fehlt, entstand in den letzten Jahren vermehrt die Nachfrage nach einer Musikschule, die dieses Potenzial fördern und vorantreiben kann. Bisher gibt es in Uganda jedoch nur eine einzige Musikschule und ein Sprachinstitut, die sich beide in der Hauptstadt Kampala befinden und nur für einen kleinen privilegierten Teil der Bevölkerung erschwinglich und zugänglich sind. Dementsprechend stößt das IMLS-Projekt in Uganda bereits bei Musiker/innen und einigen Dozent/innen der Universität Makerere auf großes Interesse, da sie – neben den möglichen Jobchancen für sie – der Überzeugung sind, dass Musik die Kreativitätskapazität des Menschen erweitert und somit auch den allgemeinen Schulleistungen zu Gute kommen kann. Wasswas früherer Dozent Prof. Dr. Tamusuza und andere Musik- und Sprachdozenten der Universität Makerere freuen sich über dieses „Multiprojekt“ und wollen ihr Bestes geben, damit dieses Vorhaben in Masaka Realität wird und sich im Endeffekt auch z.B. durch den anteiligen Verkauf der im Tonstudio produzierten CD´s, Konzerte und Auftritte selbst tragen kann. Ein weiterer Plan ist, dass sich das Projekt in Zukunft auch durch Teilnahmebeiträge der Menschen vor Ort und mittels Patenschaftsunterstützungen und Kooperationen mit Musikschulen beispielsweise aus Deutschland weiterfinanziert.
Obwohl die Planung für die IMLS schon seit 2011 läuft und bereits 2012 ein euro-afrikanisches „Himbisa Mukama“ – Benefizkonzert in Regensburg für die Finanzierung des 350.000 EUR teuren Baus stattfand, werden noch viele Benefizkonzerte und weitere Spendenprojekte notwendig sein, um dieses Projekt umsetzen zu können.Das Gebäude wird in mehreren Phasen gebaut werden und besteht aus drei Stockwerken u.a. mit Konzert-, Konferenz-, Büro-, Aufnahme-, Übungs- und Schlafräumen. Letztere sind für Gastdozent/innen, Freiwillige, Studierende, Lehrer/innen oder Senior/innen aus Uganda und der ganzen Welt geplant, die ihr Können und Wissen mit TeilnehmerInnen des Projekts austauschen und weitergeben möchten und denen so für die Zeit während der sie sich an der IMLS engagieren, eine Unterkunft geboten werden soll. Die ersten Architekturpläne wurden inzwischen überarbeitet und detailliert ausgearbeitet.
Mit dem Bau wurde im März 2019 begonnen. Im Dezember 2020 konnte das erste Geschoss fertiggestellt und bezogen werden.
Nähere Informationen dazu unter folgendem Link: Baufortschritt
Gemeinsam können wir viel erreichen und jede/r, der/die von diesem Projekt begeistert ist, kann mitwirken, sei es mit weiteren Finanzierungsideen, eigenen Projekten oder ganz einfach durch eine Spende (Spendenkonto siehe Seitenende). Jede Unterstützung ist willkommen, damit der Bau der IMLS zügig weitergeführt werden kann und vielen Menschen eine intensive Musikerfahrung sowie neue Wege und Möglichkeiten eröffnet werden können!
IMLS CAMPUS IN 10 JAHREN
Die Frage, ob die ugandische Politik an solch ein ehrgeiziges Projekt wie die IMLS Interesse hätte, kann ich wiederum mit einer Frage beantworten. Wie kann eine Regierung, die seit 1986 an der Macht ist und nur ihre persönlichen Interessen vertritt und zusätzlich die bisher gut funktionierenden staatlichen Bildungseinrichtungen vernachlässigt und kaputt gemacht hat, uns helfen wollen? Wir wissen alle, dass Bildung die stärkste Waffe ist, die man im Leben braucht, um die Welt zu erobern. Doch, wir glauben stark daran, dass irgendwann die Macht von der jüngeren Generation übernommen wird. Und ab dem Zeitpunkt bleibt es unsere Aufgabe und Verantwortung, das Land wieder in die zukunftsorientierte Richtung zu lenken. Korruption, die heftigste Krankheit vor allem unter den ugandischen Machthabern MUSS erst bekämpft werden. Wer den Film „der Hauptman von Nakara“ kennt, weiß genau wovon ich rede. In diesem Kapitel möchte ich die Ziele der IMLS, die auch die Frage der Nachhaltigkeit des IMLS-Projekts beleuchtet, kurz vorstellen: In der Presse unter: Mozart trifft das Herz Afrikas und als vollständiges Dokument: Vision_IMLS_Joseph Wasswa
Personal der IMLS
Schulleitung
An der IMLS sind aktuell 28 hauptamtliche Kräfte beschäftigt.
Zusätzlich unterstützten junge Leute im Rahmen eines freiwilligen Jahres den Unterricht an der Schule. Nähere Informationen dazu findet Ihr unter dem Punkt „Freiwilligendienst“.

Kizza Aloysious
ständiger Direktor

Yiga Joseph
Buchhalter

Kyeyune Martin
Academic Registrar
Ansprechpartner und Betreuer der Studenten

Nakisekka Winnie
Sekretariat

Marion Nakimbugwe
Personalmanagerin

Esther Nakiyimba
Mitarbeiterin im Sekretariat
Lehrkräfte- Musikunterricht

Oketheng Edmond
Lehrkraft
Blasinstrumente

Muddu John Mary
stv. Leiter der Musikabteilung
Saxophon und Flöte
Weitere Lehrkräfte
im Bereich Musik
Mugoya John Paul
Ssentongo George William
Mugoya John Paul
Ssentongo George William
Lehrkräfte Berufsausbildung

Namuswe-Lilian
Leiterin: Catering

Nambiito-Harriet
Leiterin: Kosmetik und Haar-Styling
Mitarbeiterin: Auma Fathilah
Mode und Design
Kenema Florence
Wakida Robert
Wirtschaftslehre
Jjunju Francis Mazzi
Computerkurse
und EDV-Technik
Yiga Moses
Wasajja Fred
Elektroinstallation
Buuma Andrew
Freiwillige Lehrkräfte aus Uganda

Kiganda John
Piano

Kiweewa Vincent
Gitarre

Namaganda Rose
Geige
Internationale freiwillige Lehrkräfte
Während der Corona-Krise 2020 und Anfang 2021 konnten keine Freiwilligen aus Deutschland oder anderen Ländern beim Unterricht der IMLS mithelfen.
Seit März 2021 sind nun wieder einige Freiwillige an der IMLS tätig. Aktuell sind dort:
Nora Hasselblatt
Klavier und Gesang
Laura Gaddum
Querflöte, EDV
