Susanna Schmaußer

Ich bin ehrlich, meine Zeit in Uganda in Worte zu fassen, fällt mir schwer. Neben all den Lebenserfahrungen, die ich in diesem schönen afrikanischen Land sammeln durfte, wurde ich zudem auf menschlicher, kultureller und musikalischer Art und Weise sehr inspiriert und berührt.
Meine Aufgaben in diesen drei Monaten, in denen ich vor Ort war, waren zum einen in der IMLS Schule Klavier und Gesang, sowie Deutsch als Fremdsprache zu unterrichten. Den IMLS-Chor durfte ich des Öfteren mit einigen gesangstechnischen Übungen unterstützen, was sich, wie so manch andere Aufgaben auch, als Herausforderung darstellte.
Außerdem half ich bei organisatorischen Angelegenheiten, wie z.B. neue Kooperationen mit Schulen in der Umgebung der IMLS zu gewinnen, einen neuen Rektor/Rektorin für die Schule zu finden und auszuwählen und diese/n dann mit einzuarbeiten.
Zudem hatte ich das große Vergnügen, die Kindertanztruppe von IMLS betreuen zu dürfen, diese bei Auftritten zu unterstützen und ebenso zu helfen, Auftritte für sie zu organisieren. Ich konnte sie gesangstechnisch für die Konzerte in Deutschland vorbereiten und mit ihnen neue Lieder erproben.
Das hat mir unheimlich Spaß bereitet, weil die Kinder so wahnsinnig motiviert und ehrgeizig sind und so unfassbar schnell und gerne lernen. Im Gegenzug hatte auch ich die Möglichkeit, afrikanische Lieder und sogar einige Tanzschritte kennenzulernen.

Zusammen mit Norah haben wir uns auch einige Choreografien zu den Songs für die Konzerte überlegt. Natürlich mussten die Kinder nicht nur musikalisch und tänzerisch auf die Reise nach Deutschland vorbereitet werden. Deshalb habe ich zusammen mit Clara, der anderen Freiwilligen, ihnen einige wichtige Begriffe und Formulierungen auf Deutsch beigebracht.
Auch der Bestand an Klamotten und Kostümen musste aufgenommen werden, um rechtzeitig fehlende Dinge vor Antritt der Reise zu besorgen. So haben wir unter anderem begonnen, Accessoires und Schmuck selbst herzustellen und dies den Kindern beizubringen. Kulturelle Unterschiede haben wir den Kindern ebenfalls vor Augen geführt, sodass die Umstellung in Deutschland so reibungslos, wie möglich stattfinden sollte.
Was uns auch sehr am Herzen lag, waren die Lebensgeschichten der Kinder aus der Tanzgruppe. Wir wollten den Zuschauern in Deutschland genau erklären können, was die Kinder alles schon in ihrem Leben durchmachen mussten, damit sie besser verstehen können, wer da eigentlich vor ihnen auf der Bühne steht.
Dazu haben wir jedes Kind mehrmals interviewt und mit Norah, der engsten Betreuerin der Kinder Rücksprache gehalten, wenn manche Erzählungen unklar waren. Danach wurde alles übersetzt und in kleine Profile verfasst.
Am Ende meines Aufenthalts hatte ich die Möglichkeit, zusammen mit der neuen Rektorin der IMLS, einen Flyer für die Schule zu designen. Als angehende Design-Studentin hatte ich natürlich großen Spaß, dieses Medium für die Schule gestalten zu dürfen. Die Zusammenarbeit mit der Rektorin, die ebenfalls im Bereich Design Erfahrungen hatte, stellte sich als sehr angenehm heraus. Da ich auch schon in Deutschland für FMK Flyer designt habe konnte ich die Flyer in Uganda auf ähnliche Art und Weise strukturieren und somit einen Zusammenhang zur deutschen Organisation herstellen.

Die drei Monate durfte ich bei meiner warmherzigen Gastfamilie verbringen, die alles dafür gegeben haben, dass ich mich wohlfühlen konnte. Am meisten hat mich ihre ruhige und offene Art fasziniert, mit der sie uns immer wieder kulturelle Unterschiede erläuterten und zusammen mit uns über die beiden unterschiedlichen Kulturen auf Augenhöhe diskutiert haben. Sie haben mich vollkommen in ihre Leben integriert und mich wie ein weiteres Familienmitglied daran teilhaben lassen. Von Beerdigungen bis zu Hochzeiten waren wir überall willkommen, teilzunehmen und mitzufeiern.
Zurück in Deutschland angekommen, hatten Clara und ich sogar das Privileg – wofür ich wirklich sehr dankbar bin – einige meiner Fotografien aus Uganda im Donau-Einkaufszentrum in Regensburg ausstellen zu dürfen. Die Ausstellung war als Werbung für die Himbisa Mukama Konzertreihe gedacht, bei der die Bilder auch verkauft wurden. Zudem wurden einige der herzzerreißenden Lebensgeschichten der Kinder ausgestellt, die wir beide in Uganda dokumentiert hatten.
Am Ende kann ich nur sagen, dass ich in dieser Zeit, mit neuen Freunden, internationalen Kontakten, vielen unvergesslichen, belehrenden, wertvollen Momenten und Erinnerungen bereichert wurde und einen Freiwilligendienst bei FMK jederzeit wieder machen würde. Ich kann es nur jedem schwerstens ans Herz legen, sich auch diese Auszeit für sich zu nehmen und ein Abenteuer wie dieses zu erleben, da es eine einmalige Chance im Leben ist, die einem nicht jeden Tag begegnet.

Vielen Dank an FMK, IMLS und alle Beteiligten, die die Zeit in Uganda und die Konzerte in Deutschland mit den Kindern so unvergesslich gemacht haben!